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    Leseprobe "Der Götter Wahnsinn", Band 1 der Vitágua-Trilogie

von Marie L. Vitágua

Taschenbuch, 600 Seiten, ISBN: 978-3-945509-68-5

Inhaltsverzeichnis

Das Dokument
Die Quelle
Verstrickungen
Die Intelligenz der Angst
Die andere Realität
Traumabasierte Gegenwart
Hoffnung oder Manipulation
Entfaltung oder Übergriff
Die Melodie des Herzens
Alles eine Frage der Entscheidung

 

Das Dokument

Voller Hochachtung nahm ich das mehrere Jahrhunderte alte Dokument aus der Schachtel und legte es vorsichtig auf den Tisch.

***

Das Tagebuch von Elmatala Naina Lara de Fontaindio

Ich beginne diese Zeilen nach einem Todeserlebnis in diesem Leben und nach der Phase des Wiedereinstiegs in den Körper, welche langsam und mühevoll war; doch nicht so tragisch wie die nächste werden würde. Der Tod ist nicht, was wir meinen und doch, was wir glauben. Die Universelle Quelle der All-Liebe ist die Schöpfung und alles was ist. Sie ist ein Naturgesetz. Und sie zeigte mir, wozu die Macht der Liebe imstande ist.

Ich heiße Elmatala Naina Lara aus dem Hause de Fontaindio und ich bin die Hohepriesterin der Quelle allen Lebens, der reinen, allmächtigen Liebe. Ich bin das und werde das immer sein. Da die Seele keine Zeit kennt.

***

Meine Augen weiteten sich vor Begeisterung. Fasziniert betrachtete ich das alte Pergament. Es war in alt-tezianisch. Und ich konnte es wirklich lesen. Den Kopf in die Hände gestützt, vertiefte ich mich voller Erwartung weiter in den Text.

***

Ich stoppte ruckartig, als ich die vier Reiter sah, die mir schnell entgegen kamen. Sie trieben ihre Tiere unbarmherzig an.

Und ritten alles nieder, was sich in ihrem Weg befand. Ich rettete mich mit einem Sprung hinter einen Gemüse-Karren. Dessen Inhalt jetzt auch noch umkippte und mich unter Tomaten begrub. Das würde Ärger geben, wenn ich zu Hause mit dreckigem Kleid und unverrichteter Dinge ankam. 

Doch als ich den Kopf gerade wieder heben wollte, sah ich, dass einer der Reiter an der Ecke kehrt machte, die Straße zurückritt und zielstrebig auf mich zukam. So etwas Bedrohliches hatte ich noch nie gesehen. Wenige Meter vor mir blieb er plötzlich stehen und schaute sich suchend um. Und ich verkroch mich noch tiefer hinter dem Karren.

Das Tier war eine skurile Mischung aus geiferndem Hundekopf, dicken Pferdebeinen und Drachenschuppen mit einem langen stacheligen Schwanz. Der Reiter, der behende von seinem Tier gesprungen war, war einer der Schergen Lord Jaweels. Die Augen tiefrot und dämonisch und die hagere Gestalt in einen schwarzen Mantel gehüllt, kam der Schwarzmagier auf mich zu.

Ich schauderte und duckte mich tiefer. Meine kleine Statur verschwand im Schatten der Hauswand hinter dem Karren.

Ich versuchte mich frei von allen Gefühlen und Gedanken zu machen, die ein anderer wahrnehmen könnte und stellte meine Atmung auf ruhiges, entspanntes Minimum. Das hatte mich meine Mutter gelehrt, und mit meinen sechs Jahren beherrschte ich die Kunst des Unsichtbarmachens mittlerweile sehr gut.

Das war sehr nützlich in diesen Tagen, in denen wir uns auch ab und zu mit Stehlen von Lebensmitteln über den langen Winter bringen mussten. Denn wir lebten am Rande der Blutzone, jener Grenze zwischen den Ländern, die immer wieder Überfällen durch die Soldaten Lord Jaweels ausgesetzt war.

Und auch jetzt rettete mir die Kunst, mich tief in mich zu versenken und die Gedanken anzuhalten, wieder das Leben.

Der Schwarzmagier stiefelte an mir vorbei auf zwei kleine Jungen zu, die er mit einem gezielten Schlag gegen die Halswirbelsäule brutal betäubte. Er las sie auf, als hätten sie kein Gewicht und hängte sie einfach über den Sattel seines Tieres, wie Trophäen nach einer Jagd. Die ganze Straße war verstummt. Nichts und niemand wagte sich zu bewegen.

Das änderte sich erst, als der Reiter wieder auf sein Tier gestiegen und zu seinen Gefolgsleuten aufgeschlossen hatte und alle schon eine Weile davongeritten waren. Dann plötzlich legte sich die unnatürliche Ruhe und das Geschrei, Weinen und Gezetere setzte ein.

Vorsichtig setzte ich mich auf und schaute mich um, als eine alte Frau mich an der Schulter fasste. „Naina“, sagte sie, „sie waren auch bei euch… dein Bruder“. Ich schaute sie entsetzt an, sprang auf und rannte.

***

Erschrocken zuckte ich zusammen. Fast hätte ich dabei mit der Hand die Tasse vom Tisch gefegt. Dabei hatte sich Roger, der mir immer noch gegenübersaß, nur bewegt. Er kramte irritiert in dem Stapel Dokumenten vor sich. So, als würde er etwas suchen.

„Sie sind völlig durcheinander, murmelte er verwirrt.“ Ich wartete, doch er sagte nichts weiter. Daher schaute ich wieder hinunter auf meine Pergamente.

***

Auch heute noch kann ich, wenn ich die Augen schließe, das grauenhafte Bild wieder hervorrufen, welches sich damals unwiederbringlich in mein Gedächtnis einbrannte.  Dort, wo zuvor noch die Häuser der Siedlung gewesen waren, war jetzt nichts mehr. Mein Elternhaus war einfach verschwunden, wie alle Häuser und Gärten der kleinen Ortschaft auch. Eine unnatürliche Stille wehte über die Öde. Einer Steppe gleich. Aus grauem Felsboden, über die der Wind strich. Es waren auch keine Tiere mehr da. Bis zum Saum des Waldes war es, als wäre hier nie ein Dorf gewesen. Nur der ferne Wald schien mir vertraut.

Ich konnte später nicht sagen, wie lange ich in der Asche nach Spuren suchte. Wo ich doch wusste, dass Magie keine Spuren hinterließ. Nur Leere und graue Asche. Ohne zu weinen, sass ich danach zitternd auf dem Boden und starrte auf das, was da sein müsste, es aber nicht mehr war.

Irgendwann erhob ich mich und lief los. Denn eines wusste ich: hier konnte ich nicht bleiben. Meine Eltern waren tot, das fühlte ich. Und mein Bruder wurde wahrscheinlich verschleppt. Ich war nun ganz allein. Hier kannte ich niemanden.

Meine Eltern hatten uns Kinder immer gut versteckt. Immer aus Angst, einmal den Kinderhäscher des dunklen Lords zum Opfer zu fallen. Niemand wusste, wozu sie Kinder raubten und niemand hatte die Kinder je wiedergesehen. Es gingen jedoch schreck-liche Geschichten um: von Experimenten und grausamen Vor-gängen in seiner Festung.

Diese Geschichten reichten, um uns von Menschen fernzuhalten. Denn Menschen konnten jemanden verraten. Denn auch Erwachsene verschwanden.

Und wenn sie selten wieder auftauchten, waren sie nicht wieder-zuerkennen. Kalt und emotionslos, vernichteten sie oft ihre gesamte Familie, verrieten oder manipulierten ihre Freunde und setzten sich danach brutal als Bürgermeister, Stadtrat oder höheres durch. Nie zum Wohle aller; sie wirtschafteten nur in die eigene Tasche. Mein Vater erzählte abends stets von ihren Untaten.

Mein Vater war Gelehrter und Lehrer gewesen und hatte die Kinder der Siedlung unterrichtet, was er später heimlich tun musste. Er hatte auch die Bibliothek aufgebaut, die später jedoch geschlossen worden war. Meine Mutter hatte als Heilerin ge-arbeitet, bis dies zu gefährlich wurde. Danach webte sie Kleidung und verkaufte heimlich Gemüse und Kräuter. Meine Eltern hatten stets darauf geachtet, dass wir unsichtbar blieben.

Unsere Kleidung bestand aus weiten Umhängen in unauffälligen Farben und mit Kapuze, die ausserhalb des Hauses stets tief über den Kopf gezogen wurde. Sie hatten meinen kleinen Bruder und mich zu Hause unterrichtet - uns beide, obwohl ich ein Mädchen war.

Draussen hielten wir uns stets dicht an der Hauswand und liefen hinter dem Haus gleich in den Wald. Das war unser Spielplatz. Dort hatten wir auch eine kleine Lichtung angelegt, wo wir heimlich Gemüse und Kräuter zogen.

Im Wald hatten wir viele Spielkameraden. Dort gab es unzählige Wesen, die nicht mit normalen Augen zu sehen waren. Wir hatten uns dort eine eigene Welt geschaffen.

Auf einer Lichtung, neben dem Feld, welches meine Mutter für das Gemüse nutzte, spielten wir.

Wir bauten aus dem Holz Unterstände und suchten uns gezielt die exotischsten Freunde. Der Wald war voll von Wesen.

Nach dem Unterricht waren wir bis zum späten Nachmittag im Wald. Danach halfen wir meiner Mutter bei ihren Aufgaben im Haus. Wenn unser Vater heimkam, lauschten wir seinen Aus-führungen und Erläuterungen. Dann aßen wir gemeinsam zu Abend. Und danach lauschten wir dann den spannenden Er-zählungen meiner Mutter. Diese hörte ich besonders gerne. Sie sagte, sie habe sie von ihrer Mutter.

Diese Erzählungen waren immer schön, sehr andersartig und erzählten von einem Land der Harmonie und Verbundenheit. Sie handelten von Fülle, Füreinander und Verständnis. Oft träumte ich von diesem Land, in dem es keinen Mangel gab.

Denn die Gefolgsleute von Lord Jaweels verbreiteten Furcht und Schrecken, wo sie nur konnten und breiteten sich bereits über den gesamten Norden aus. Wir hatten einen Schutzwall errichtet, doch er kam immer weiter gen Süden. Und nun waren sie auch in unserer Siedlung angekommen und hatten gleich die ganze Ortschaft niedergebrannt. Alle waren tot. Auch die Ernte und die Tiere waren vernichtet. Und es würde nun im ganzen Umfeld nur immer unerträglicher werden. Denn Lord Jaweel hatte keinen Respekt und verfolgte nur eigene Pläne der Macht.

Er hatte Schulen der Magie gegründet und diese schwarzen Magier zogen nun mordend und raubend immer wieder durch die Region, immer nach mehr Land und Einfluss strebend. Wer einmal unter diesen Einfluss geriet, war nicht mehr derselbe; es hieß sie versteinerten das Herz und töten das Gewissen und machten jeden zu einem ergebenen Gefolgsmann Jaweels. Die Schwarzen waren schon bis zur Mitte des Landes und jetzt sogar bis an den Fluss vorgedrungen. Ich musste hier weg.

Ich lief in den Wald und holte dort die vergrabene Tasche aus seinem Versteck. Sie beinhaltete die wertvollsten Bücher der Familie, ein wenig Geld und etwa Wegzehrung. Ich nahm an Essbarem mit, was sonst noch so vorhanden war. Dann blickte ich mich um und verabschiedete mich von allen meine Freunden des Waldes.

Und dann ging ich. Ich ging, um den Ort zu suchen, von dem meine Mutter mir heimlich so viele Nächte lang erzählt hatte. Die dies wiederum von ihrer Mutter gehört hatte. Denn niemand, den wir kannten, war je dort gewesen.

Wie hatte ich ihre Geschichten geliebt. Ein Ort, an dem es ganz anders sein sollte als hier. Dort gab es Freiheit und ausreichend Nahrung für alle. Dort hatten alle Platz und wurden geachtet und respektiert. Dort musste sich niemand verstecken und niemand hatte je Angst. Es war wie ein Paradies, erzählte sie, ein Ort voller Liebe und Frieden.

Ein Ort, den es also wahrscheinlich gar nicht gab. Aber was sollte ich sonst tun, ich lief einfach los. Immer Richtung Sonne. Wo sollte der Ort sonst sein? Etwas anderes kam mir in dem Moment nicht in den Sinn. Also machte ich mich auf den Weg. Erst Jahre später sollte ich bestimmen können, warum ich so selbst-verständlich und genau in südliche und in keine andere Richtung lief.

Wie lange ich gelaufen war, wußte ich nicht. Ich legte mich hin, wenn ich müde war und lief weiter sobald ich aufwachte, zunächst immer ausser Sichtweite von Menschen.

Der Wald schenkte mir ein wenig Nahrung und die Flüsse zu trinken, ich brauchte nicht viel. Ich lief einfach.

Je weiter ich kam, desto freundlicher waren die Menschen. Ihre Sprache klang ein ganz wenig anders; etwas härter im Ausdruck. Doch ihr Wesen war froh und ihre Augen lachten immerfort. Sie umarmten sich offen und herzlich zur Begrüßung und zum Abschied und scherzten viel. Die Kinder freuten sich, spielten miteinander frei auf den Straßen. Sie liefen ohne Vorsicht herum.

Offene Felder mit Getreide und Gemüse sah ich. Später auch Obstbäume. Immer wieder bemerkte ich Menschen auf den Straßen ihre Ware tauschen. Noch nie hatte ich so viel frisches Gemüse gesehen. Noch nie hatte ich so fröhliche und angstfreie Menschen gesehen.

So traute ich mich bald auch einmal bei einem Hof zu halten. Dort sprach man mich freundlich an. Für das Versprechen, den vorderen Hof zu reinigen und die Tiere zu füttern, ließ man mich im Stall schlafen. Und ich bekam sogar eine warme Mahlzeit.

Das motivierte mich, bei dem nächsten Hof um Arbeit und einen Platz zum Schlafen zu fragen und ich wurde nie abgewiesen. Im Gegenteil, je weiter ich ging, wurde nicht nur die Luft wärmer sondern auch die Menschen offener und herzlicher.

Zweimal fuhr ich auch bei einem Bauern auf dem Karren eine Weile mit. Er gab mir unbekannte Früchte zum Probieren, die wunderbar süß und zart waren und von denen meine Hände klebten.

Ich erzählte niemandem woher ich kam. Doch ich zeigte ihnen die Richtung in die ich wollte, wenn sie fragten. Und ab und zu hörte ich sie den Blütenwald erwähnen, hinter dem sich hinter einer hohen Mauer ein gigantischer Palast erheben sollte. Ganz in Form einer riesigen Blüte. Die Göttin des Südens persönlich lebe da, hieß es. Ich lauschte gebannt. Gab es sie wirklich?

Jetzt lachte die Sonne von einem wolkenfreien Himmel herab und die Landschaft hinter den Bergen erschien mir wunderschön.

Die Farben der Pflanzen und Seen spiegelten sich im Himmel und schufen eine bezaubernde, farbenprächtige Klarheit. Die Vielzahl an Blumen und Tieren ließ mich staunen. Die Landschaft wurde immer flacher und weitläufiger, durchzogen mit Salz- und Süßwasserseen.

Und hier wurde ganz offen und direkt von der weisen Königin der Königinnen gesprochen. Der weiße Palast in Form einer gigantischen Blüte, sollte innerhalb einer endlosen weißen Mauer liegen, die nur in der Schwingung der Liebe zu überwinden war. Es wurden nur Mädchen aufgenommen, die eine Prüfung zu bestehen hatten. Nach einer intensiven Ausbildung schwärmten die Priesterinnen als Heilerinnen wieder aus oder bleiben in der Verwaltung des Reiches.

Aus ihrem Blütenpalast führte die Königin die ihren mit Auf-merksamkeit und Wohlwollen. Eine Göttin sollte sie sein. Alle Menschen waren hier frei und niemand litt an Mangel oder Krankheit. Ich wagte das kaum zu glauben. 

Und irgendwann hatte ich den Ort gefunden, den trotz aller Reden zuvor kaum jemand gefunden hatte. Denn plötzlich war der Wald, den ich seit Tagen durchwanderte, zu Ende. Ich stand vor der weißen Mauer. Wie in den Geschichten meiner Mutter und der Menschen auf meinem Weg, dehnte sich diese Mauer aus soweit das Auge reichte – ohne Tür, ohne Tor.

***

„Voll der Horror“, Roger unterbrach mich und ich schaute überrascht hoch. Ich war so vertieft in meine Lektüre gewesen, dass ich Zeit und Ort vergessen hatte. Mittlerweile war mein Café kalt und ich würde mir wohl einen neuen bestellen müssen, falls ich einen wollte.

„Was ist voll der Horror“, fragte ich Roger, der mir gegenüber saß und seinerseits auf die alten Dokumente starrte, die er mit mir geteilt hatte. „Das hier“, sagte Roger nur.

***

„De Monte Kirenya. Lord Jaweel stand so unvermittelt vor mir, dass ich fast erschrak. Er sprach: „Bereitet euch vor. Heute bei Sonnenuntergang werde ich euren Diensteid abnehmen. In der Tiefe.“

Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Innerlich rief es in mir: „Oh ihr Götter! Was für ein wundervoller Tag!“. Äußerlich bemühte ich mich gleichzeitig, gefaßt und nicht zu über-schwänglich zu wirken.

Lord Jaweel war die Güte selber. Mit sanfter und anerkennender Stimme sagte er: „Ihr habt in der kurzen Zeit, die ihr hier verbracht habt, bereits Großes vollbracht.“

Ich wollte das Lob des großen Lords genießen, doch sofort erhielt ich einen Dämpfer, denn ich hörte den Lord sagen: „Ihr beschränkt euch jedoch selbst. Ihr hört auf eine Stimme namens Gewissen, die gefüttert und herangezogen wurde von den Gesetzen armseliger Bauern und dem Aberglauben eines stupiden Volkes.“

Bei diesen Worten schien er nicht verärgert, sondern wirkte sehr betrübt. Betroffen senkte ich den Kopf. In der Tat, in der Ver-gangenheit, insbesondere in den letzten Semestern an der Akademie, war ich immer wieder an Punkte angelangt, an denen sich mein Gewissen, die Stimme des Herzens, gemeldet und mich behindert hatte. Jedesmal hatte ich die Zweifel überwunden und weitergemacht und so mehr Macht und Wissen erlangt. Ich glaubte dem Lord, wenn dieser jetzt sagte, dass das Herz bei den großen Entscheidungen die Möglichkeiten zu handeln ein-schränkte.

Der Lord erhob sich aus seinem Thron. Schlank, dunkel und hochgewachsen wie er war, trat er dicht an mich heran: „Um eure wahre Größe zu erlangen, dürft ihr euch nicht so eingrenzen. Ihr stellt euch unter das Joch der Konventionen und verliert Entscheidungsspielraum. Wie wollt ihr zum Wohle des all-mächtigen Ganzen beitragen, wenn ihr auch nur einen Bruchteil zögert, Taten zu begehen, die für einzelnen Wesen vielleicht zum Schaden sein werden, mir aber dienlich sind?“

+++ +++ +++

Textprobe: Marie L. Vitágua

© 2017 Franzius Verlag GmbH

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