Mein ganz persönliches Fazit der BuchBerlin 2018 beginnt mit dem Hinweis, dass wir zum ersten Mal dort einen Stand für den FRANZIUS Verlag hatten. Im Gründungsjahr des Verlages (2015) hatten wir einen Stand auf der Frankfurter Buchmesse, die darauffolgenden Jahre Gemeinschaftsstände in Frankfurt und Leipzig. Die Messe in Berlin fand im Mercure Hotel MOA statt. Die vorherige Location im Estrel kannte ich also nicht und war - was die Räumlichkeiten in Berlin betraf - sehr unvoreingenommen. Eher neigte ich dazu, die Messe, obwohl doch deutlich kleiner (laut eigenen Angaben rund 280 Verlage und Selfpublisher), mit Frankfurt oder Leipzig zu vergleichen. Man möge mir dies nachsehen. Zusammenfassend kann gesagt werden: Ich liebe Berlin und war sehr neugierig auf die Messe. |
Wie öffnet man die zahlreichen Kartons oder wie schneidet man die Tischdecke ohne Schere zurecht? Wo war die Schere, die wir eingepackt hatten? Ein entscheidender Vorteil war für uns also: Im Erdgeschoss befindet sich ein EDEKA. Da kauften wir schnell eine Schere und später auch Getränke. Sehr praktisch.Zahlreiche Restaurants befinden sich in unmittelbarer Umgebung oder sind leicht zu erreichen. Apropos Restaurants: das Restaurant gegenüber (mit Fischspezialitäten) ist sehr zu empfehlen. Wir testeten den laut 'Tripadvisor' besten Italiener der Stadt, das 'Ristaurante al Mano' und speisten hervorragend im 'Escados'. Aber das nur am Rande. |
Die Anfahrt war ein deutlicher Vorteil: über die Parkgarage direkt über den Seiteneingang in die Halle. Kein mehrfaches Schleppen über Treppen oder ellenlange Gänge. Ich habe gehört, dass jene, die zu spät buchen wollten, keinen Platz bekamen, und jene, die einen Stand bekamen, über Platzmangel klagten. Wir können uns keinesfalls beklagen, werden aber nächstes Jahr mehr Platz buchen. Und ob man nun an Tischen ausstellt oder in - für die anderen Messen typischen - 'Boxen', ist mir als Aussteller egal.
Den Tischaufsteller hatte Detlev Schultz (Prokurist) selber gebaut. Wir hatten zwar nicht alle 70 Titel des Verlages mitgenommen, doch alle Novitäten (Belletristik (auch Krimis), Sachbücher/Ratgeber und Kinder-/Jugendbücher) sowie einiges von der Backlist.
Ich fand besonders schön, dass ich vielen Facebook Kontakten zum ersten Mal gegenüberstand. Es entwickelten sich zahlreiche neue Kontakte (zu Bloggern, potenziellen Autoren, Literaturagenturen und Kollegen sowie vielen anderen netten Menschen). Ganz fasziniert bin ich auch von unseren Autoren - wir sind eine wirklich nette Truppe! Hier zu sehen: Die Krimiautorin Kathrin Hölze und Begleitung. Sigrid Wohlgemuth signiert ihren Bestseller ("Und tschüss ... auf nach Kreta"). Auch der Krimiautor und Musiker Neal Skye war anwesend. Ganz rechts auf dem Bild (von links nach rechts): der Autor Perry Payne ("Kate"-Trilogie und "Für eine Stunde (Thriller)), die Krimiautorin Kathrin Hölzle ("Mit dem Herbstlaub kommt der Tod" und "Yoga, Chaos und ein Mörder"), Neal Skye ("Rich & Mysterious") sowie Peter Dumat ("Das Labyrinth des Narren").
Am Samstag strömten die Besucher nur so herein, am Sonntag war es ruhiger.
Kommen wir jetzt zum “Aber“: miese Luft, keine sichtbar bereitgestellten, ausreichenden Abfalleimer und eine Organisation, die zu wünschen übrig ließ. Doch dass es im Eingangsbereich etwas chaotisch - und überraschend relaxed - zuging, hat mich persönlich weniger gestört als zum Beispiel die extremen Kontrollen auf der Frankfurter Buchmesse.
Buchhändler sah man keine, doch - vergleiche ich diese Situation nun wieder mit Frankfurt - wenden sich auch dort die Blicke nur auf die ohnehin schon großen Verlage - kleine Verlage werden meiner Beobachtung nach viel zu oft ignoriert und unterschätzt.
Der Samstagabend, der eigentlich ein Essen und Gespräche zwischen den Anwesenden vorsah, entpuppte sich als mieses Buffet im Restaurant des Mercure, wo jeder nur am eigenen Tisch saß.
Zum Schluss noch etwas Gutes: Ein Team bot den gestressten Menschen am Rande des Foyers Massagen. Und das darf man sagen: Die Messe war vor allem am Samstag sehr gut besucht. Und der alles entscheidende Vorteil: Man darf - im Gegensatz zu den vorher genannten Messen - die ganze Zeit selber verkaufen. Für mich hat dieses Konzept Zukunft.
Alles in allem war es sehr schön in Berlin. Fazit: Wir würden wieder dort ausstellen.
Text: Simone C. Franzius. Alle Rechte vorbhalten: www.franzius-verlag.de